Rätsel des Alltags

TeeRätsel des Alltags, die erste:

Wird in einer heißen Teetasse erst kräftig umgerührt und dann mit dem Löffel wiederholt auf den Tassenrand geklopft, wird der Klopfton immer höher. Warum? (Eine Prüfungsfrage aus den Ingenieurwissenschaften an der mein Vater beim Teekochen immer wieder Freude hat  🙂  )

Die richtige Antwort ist laut der Prüfung damals – also wohl verlässlich: die eingerührte Luft entfleucht während des klopfens. Luft dämpft die Schwingungen der Teetasse (je mehr noch im Tee ist umso stärker). Ist die Luft raus, bleibt der Ton konstant.

Bei genauer Beobachtung geht das allerdings nur solange sich der Tee noch dreht. Einmal, um meinen Paps ein Bißchen zu ärgern (er freut sich jedesmal wenn er die Frage beim Teekochen auflösen darf!), habe ich ihn ein Bißchen spöttelnd gefragt ob das auch wirklich nicht an der Rotation liegt, weil der Ton konstant bleibt sobald die Bewegung zuende ist. Da ich keine Möglichkeit (und keine Lust) hatte Tee so schnell zu rühren daß vielleicht die Luft (die man ja nicht unbegrenzt hineinprügeln kann, soviel ist immerhin vom Chemiestudium hängengeblieben) schneller heraußen ist als die Drehung zuende, habe ich mir was anderes überlegt. Ich habe das ganze mit etwas visköserem (also Erdbeerjoghurt) probiert. In der Theorie dreht sich Joghurt so gut wie nicht nach – und die Luft entweicht außerdem langsamer. Liegt es an der Drehung, klappt es nicht; sonst müßte es noch schöner zu hören sein.
Nun, grau ist alle Theorie. Weder bleibt der Ton im Joghurt konstant noch wird er wie beim Tee eine zeitlang höher. Tiefer wird er (es klappt wie beim Tee auch nur ein paar Sekunden, solange der Joghurt noch nicht wieder fester ist. Und wenn der Joghurt von der ganzen Rührerei zu flüssig ist, garnicht mehr.)
Zufall ist es nicht, wir haben es beide ein paarmal ausprobiert, weils so schön ist.

:haumichweg: :haumichweg:

Jetzt rätsle ich seit einigen Jahren, woran das liegt, mit der Tonhöhe, dem Tee, der Joghurt, den Erdbeeren, dem Löffel; und überhaupt. Ich wollte es seitdem mit nassem Sand ausprobieren (Sand ist rheopex, Joghurt ist thixotrop und Tee ist eine newtonsche Flüssigkeit), einfach um zu sehen was passiert. Nur war ich seitdem nicht am Strand.

 

??????????????Rätsel des Alltags, die zweite:

Warum gibt es eigentlich keine W14, W18 und W24? Ich meine regelmäßige geometrische Körper mit vierzehn, achtzehn respektive vierundzwanzig Seiten – und kann nicht verhindern daß sich die Rollenspielerin bemerkbar macht 🙂
Wo es doch W4(=3+1), W6(=5+1), W8(=7+1), W12(=11+1), W20(=19+1) und W30(=29+1) gibt.

 

Veröffentlicht am Oktober 8, 2014 in Rätselhaftes, Smalltalk und mit , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 11 Kommentare.

  1. Luft im Tee. Ähm. Wie macht Ihr das, da Luft hineinzurühren?, habt Ihr mit den Löffeln geplanscht, und was sagt die Mutter dazu?
    Also ist es erwiesen, dass beim Rühren wirklich Luft hineingerührt worden ist?, mein Vater rührte seinen Tee immer sehr um (ich den meinigen nie), weil er viel Zucker drinhatte (ich in meinem aber keinen), und er pflegte seine Teetasse so voll zu machen wie es nur ging, weil er halt gern Tee trank. Das Umrühren schaffte er trotzdem ohne Spritzer, und ich hör noch den Klang, er changierte, er blieb nicht ganz genau gleich hoch, sondern schwang irgendwie. Hab ich mich verhört?

    Wenn denn überhaupt so Luft in den Tee gerührt werden kann, muss es wohl sehr wenig sein. (Aber wie?, wenn man simplement rührt, also mit dem Löffel drinnen unten im Tee drin und so!, und nicht wie Ihr planschend 🙂 , sondernhalt nur unten rührend, wie kann durch den schmalen Löffelstil, der horizontal kreist, da Luft hinein- und hinuntergerührt werden?, zumal ja von unten schon Teedampf aufsteigt, also ein gewisser Dampfdruck wirkt von unten gegen die Luft und verdrängt sie – wie kann gegen diesen Dampfdruck und bei horizontalem Kreisen des Löffelstils Luft in den Tee gerührt werden?)

    Oder es liegt am Kreisen der Flüssigkeit, dass der Ton höher wird. Weil – weil… weil der Schall um so länger durch die Teetasse braucht, je mehr Widerstand die Flüssigkeit dem Schall entgegensetzt. So Aris wackelige These. Ist das bei Strömung so? Ruft die Forelle im fließenden Bach also mit Bass-Stimme und der Karrfen im Teich blubbert Sopran?

    Ich habe keine Ahnung.
    Auch nicht wirklich von Tee.
    Mehr von Kaffee…
    Und in meinem Kaffee könnt ich das mal ausprobieren, ja?, zumal der wirklich dickflüssig ist, denn ich koche ihn polnisch, das heißt, der Halbliterhumpen, fünfeinhalb Löffel gemahlener Kaffee, kochendes Wasser drauf, etwas ziehen lassen, Milch, fertig ist die Laube.
    Der ist opak und dampft. Da kann eigentlich keine Luft hineingerührt werden. Wie soll das gehen? Zumal schon durch das kochende Wasser wohl Luft drin ist (Luft?) und ausgast, denn da ist Schaum.
    Aber ich bin nur ein Laie 😉
    Werd morgen mal ausgiebige Klopf-, Luft- und Kreiskaffeeversuche machen.

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    • … mein Kaffeehumpen tönt nicht, er geräuscht. Tassen tönen, aber dieser Humpen hat’s mit Unton, und das Geräusch ist *Klack* und absolut nicht *pinnng*, ach ach. Da konnte ich so lange klicken und klacken, wie ich wollte, dem ist kein Kling oder Klang zu entlocken, dem alten.
      Der ist viktorianisch, vielleicht liegt’s daran.
      Habe ich also hiesigenfalls eine Tasse gesucht, die gegenbenenfalls klänge.
      Derlei findet sich aber nicht – hier sind ein US-Kriegsschiffshumpen aus Nickel für Gästekaffee, ein irdener Humpen mit Rheinburgen drauf (schön kitschig) und halt Weiteres von dieser Art, aber keine einzige porzellänerne Teetasse, sowas besaß ich nie.
      Doch, eine hab ich. Die Mokkatasse meines Großvaters, aber sie kriegte eine Bruchstelle auf einer der Fluchten, klingt also nicht mehr.

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  2. Zum zweiten Rätsel:
    Es gibt keine Würfel mit 30 Seiten, weil dann die Standfläche viel zu wacklig wird und der Würfel umfällt. Auf die nächste Standfläche. Die wieder zu wacklig ist, weswegen der Würfel dann wieder umfällt. Usf.

    Weil dieser dauernd umfallende Würfel einfach dann Nachts die Leute beim Schlafen stört, kam die Würfelherstellerindustrie schon im Babylon des Hammurabi zu der Übereinkunft, solche Würfel nicht zu bauen.

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  3. Clas Lehmann

    Teerätsel. Habe ich mit warmem Wasser in einem Trinkglase nachgestellt, echte Teetasse habe ich nicht….

    Luft hält sich nicht im Tee und wenn sie dämpfen würde, dürfte sich die Tonhöhe nicht ändern, schließlich tut das das Bremspedal am Klavier auch nicht, auch nicht die Feststellbremse für Stubenbetrieb in Mietshäusern. Luft und Dämpfung verwerfe ich hiermit.

    Poiiing!

    Hingegen Füllhöhe…

    Wenn man beim Auffüllen probeklopft, so sinkt der Ton mit dem Steigen des Füllpegels um mehrere Tonschritte… wenn dabei nun also die aktuelle Füllhöhe am Rand, unter Rotations- oder Beklöpfelungseinfluss und dadurch verursachte Hochschleuderung oder -krabbelung die eigentliche Einflussgröße wäre?

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  1. Pingback: Mal wieder ein Rätsel | kleines Südlicht

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