Reifenglück, Wetterpech

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aka: Wetterreifen

Seit einigen Jahren ist es zuverlässig so: auf der ersten Fahrt nachdem ich meine Winterreifen aufgezogen habe, schneit es.

Oder stürmt. Oder friert. Oder ähnlich.

Dieses Jahr gab es – wieder auf der ersten Fahrt nachdem ich am Wochenende meine Winterreifen aufgezogen habe – einen Temperatursturz von fünfundzwanzig Grad auf vier. Sturmwarnung. Orkanböen. Eiskalten Regen.

Ich wars. Meinetwegen ist das Wetter schlecht. Andere essen nicht auf, bei mir liegts an der Bereifung.

Letztes Jahr hatte ich ewig keine Lust auf Reifenwechsel – wozu auch, der Winter hat sich lieber in Russland ausgetobt als hierher zu kommen. Oder umgekehrt. Der Sonne Bahn lenkt der Hahn.

Ein Jahr habe ich offiziell in der Vertragswerkstatt die Reifen wechseln lassen, da mußte ich sie wuchten lassen. Vorher hatte ich noch den Ölstand geprüft (vielleicht brauchte ich ja auch neues Öl?) – hinterher auch, weil mich der Mechaniker angepflaumt hat, mit so wenig Öl ginge der Motor kaputt. Es war vorher wie hinterher dreiviertel voll. Meine Schnauze von dieser Werkstatt auch. No sell.

Einen Winter halten diese Reifen noch, im nächsten brauche ich neue. Die besorge ich nicht über die grade erwähnte Vertrags-Werkstatt; sondern dann über einen Bekannten, der sich inzwischen als Mechaniker für Oldtimer selbständig gemacht hat. Vielleicht hört der meteorologische Einfluss mit neuen Reifen ja auch auf.

Oder mein Bekannter bastelt in Zukunft nicht nur Autos wie die schöne Corvette auf dem Foto, sondern auch Wetter wie den schönen Sonnenschein auf dem Foto. Zum mitnehmen und aufheben für lange, dunkle Winter. Davon würde ich sofort welches kaufen.

:pra:

Veröffentlicht am Oktober 23, 2014 in Meteorologisches, Smalltalk und mit , , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 20 Kommentare.

  1. … da dachte ich doch sofortestens Angesichts Deines Fotos, oh Grundgütiger, eine 56’er Corvette, und tatsächlich ist es (sie) eine.

    Ich hab auch eine. In Orange, todschick. Freilich nur handlang, nein mehr fußlang, um genau zu sein, weswegen sie dann ja um so manœuvrabler ist, nicht?, aber ich finde sie nicht, sie muss irgendwo im Schlafzimmerschrank stecken, der seit zweihundert Jahren nicht aufgeräumt wurde – halt, meine Großmutter, die ihn lange besaß, hielt ihn freilich immer aufgeräumt, er riecht noch nach ihrem Puder innen drin, obwohl es meine Großmutter und ihren Puder seit 1969 nicht mehr gibt.
    Doch, es gibt sie schon noch in bestimmter Weise – weswegen ich wohl diesen Schrank nie aufräume. 🙂

    Weswegen die orange Corvette darin in einem mu-Zustand ist, so heißt es bei den Japanern und wohl bei den Quantenphysikern, wenn denen nicht klar ist, ob Schrödingers Katze drin sei oder nicht, und wenn ja, in welchem Zustand, und wenn nicht, warum dann nicht.

    – Zurück zum Thema Winterbereifung :D, pardon für den Abschwiff.
    Man muss jetzt Winterrreifen am Auto dranhaben, nicht?
    Aber warum? Bei der französischen Fahrschule hab ich einst gelernt, „par temps de pluie l’adhésion est diminuée par cinquante pourcent“, ein wahrer Merksatz, der mir seitdem immer in Rot auf der Windschutzscheibe erschien, so bald er gebraucht wurde, und so erschien es mir immer bei Regen und naturgemäß bei Schnee, ob nun mit abgefahrenen Sommerreifen oder mit dicken Gürteltieren dran. Dass man dann gefährlich fährt und aufpassen muss.
    Weswegen ich dann über Jahre bei Schnee bis so 2006 ungefähr (weil über zehn Jahre zweimal am Wochenende je 70 km fahren MÜSSEND) mit diesen Sommerreifen fuhr – jene mit den Winterreifen schlichen und schleuderten oder beides, ich fuhr vorsichtig an ihnen vorbei und pflügte den jungfräulichen Schnee von a nach b.
    Lange her.
    Nu hab ich kein Auto mehr – nur noch eine vermutete und vermutlich orange Corvette im prodigieusen mu-Zustand. Auch deren Reifen haben den. Sofern.
    Pardon abermals für diesen Abschwiff 🙂

    Dich halte in der Fröste Bö‘
    beständig einer auf den Pneu.

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    • P.S.
      Wenn’s Dich wegen des allfälligen Stürmens, Nebens, Nieselns und Eisens irgendwann nervt: Dann schraub Dir kurzentschlossen Deine Sommerreifen ans Auto.
      Um einen fait accompli zu schaffen.
      Ja?
      Wenn’s anders herum funktioniert!, dann muss es ja auch so 🙂

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      • … Nebelns. Wenn der nur nebenan wäre, nu.

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      • Letztes Jahr war ich zu faul bzw. zu beschäftigt. Geschneit hats hier den ganzen Winter nicht – obwohl mit über 500m Höhe die Chance garnicht so klein ist. Make of that what you will 😉

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        • … that gives me now but what to think 🙂

          (Beim Regenschirm: Mitgenommen/regnet, dagelassen / regnet nicht?, bei Sonnencreme: Vergessen / Wolken schieben sich gnädig, nicht vergessen / Brutzel von oben?, usf. – Sehr praktisch mit Geld: Portemonnaie vergessen / Du gerätst in die einzige Corvette-Verschenkestunde des Jahrhunderts, Portemonnaie dabei / alles oha Listenpreise)

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    • „Par temps de pluie l’adhésion est diminuée par cinquante pour cent“: ein Satz, den sich jeder Politiker hinter die Ohren schreiben müsste.
      „Adhésion“ ist nicht nur Haftung, sondern auch Zustimmung, ja? Also: Bei regnerischer Wirtschaft- und Soziallage sinkt die adhésion zu demokratischer Regierungsform um 50%. Da ruft man nach dem Sonnenzauberer, dem starken Mann, der die Quasselbude samt Quasslern davon jagt. Das ist z. Z. in Frankreich der Fall. Nicht lange und bald in ganz Europa.
      Nur nicht in Israel, komischerweise. Aber was machen die schon wie die Anderen?

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      • J’adhère, ma chère.
        Judentum sei nicht zeitgemäß, so stellte es vorgestern (drüben beim Buurmanne) eine früher recht Nette fest. Die hat zwar vom Judentum überhaupt keine Ahnung und vom religiösen Judentum noch unendlich weniger, aber dafür weiß sie, was zeitgemäß sei.

        Pfui Asas’l nochamol :X

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        • … ah so, der Schmeili, der nicht schmeilt, muss mit kleinem Icks geschmeilt werden:
          😡

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        • Das Kriterium „zeitgemäß“ anstelle von „richtig/falsch“ bei der Beurteilung einer Aussage hat was für sich. Sie spart Zeit. Wird Zeit, dass Du Dich updatest. Quirin hat es schon getan.

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        • … man muss beim Zeitsparen aber trotzdem schräg auf die Uhr schielen, und wehe, wenn die Uhr das Jahr nicht anzeigt – Balagan!, dann könnt‘ ja 1976 sein (als es nicht zeitgemäß war, dass die Israelis in dem souveränen Staat Uganda eingegriffen haben) oder gar 1933 (als unsereins plötzlich generell so gar nicht gemäß der Neuen Zeit war), oder vielleicht 2012, als wir uns plörtzlich schämen mussten, beschnitten zu sein (nu, moi), weil derlei Verstümmelung plötzlich als so unzeitgemäße Verstümmelung galt.

          Es ist also ganz schön windig mit dem Gemäßen der Zeit.

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    • gut geraten – bzw gut gewusst! 😀
      (ich hab nichtmal ein Modellauto-Oldtimer-Cabrio, nur Bilder)

      .

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  2. Warum sehe ich masel auf der ganzen Linie? Du ziehst Winterreifen auf, machst Dich winterfest: Es wintert. Wo ist das Pech? Das Pech wäre erst, wenn Du Ende Februar oder Anfang März die Winterreifen abziehen würdest, und es gäbe dann Sturmwarnung, Orkanböen und eiskalten Regen, nicht?
    Außerdem tauschst Du einen anpflaumenden Mechaniker gegen einen (jungen?) Oldtimer-Mechaniker aus, dem zuzutrauen ist, Sonnenschein basteln zu können.
    Aurorula im Glück.

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