Windfall

Vorgestern zog nach der Sommerhitze der letzten Wochen (… und ich bleibe dabei: 2003 war es noch heißer, und 1978 wohl auch) hier ein Platzregen mit starken Windböen vorbei. Den Ahorn vor meinem Fenster hat es ordentlich durchgerüttelt, und es sind ein paar „dieser lustigen Hubschrauber-Drehdinger“-Ahornsamen auf dem Fensterbrett liegengeblieben. Innen, versteht sich, obwohl das Fenster nur spaltbreit offen war. Und samt Zweig. Schaut eigentlich ganz hübsch aus:

Als Kinder haben wir immer damit gespielt: ein Spielzeug, das fliegt, ist was tolles! Außerdem kann man beide Hälften unten ein Stück auseinanderziehen, dann kleben sie – und geben ein prima improvisiertes Nashornkostüm, oder Spock-Ohren. Die Blätter habe ich gepresst, gesammelt, und nach Botanikbuch sortiert, dann war ich Naturforscher:

Ich konnte schon mit zwölf besser malen als schreiben, sehe ich gerade. Jedenfalls habe ich die Sammlung immer noch. Später, als ich dann fürs Studium die ganzen Pflanzen ausbuddeln und ein ernsthaftes Herbar (150 Seiten) anlegen mußte, hat das bedeutend weniger Spaß gemacht. Aber ich habe beide noch 🙂

Veröffentlicht am August 12, 2018 in Bilder, Meteorologisches, Smalltalk und mit , getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 36 Kommentare.

  1. Schönes Herbarblatt, kleine Korrektur:

    Nicht nur Windbestäubung… kann der auch, aber er produziert ordentlich Nektar und wird gut beflogen.

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  2. Und schöner „Ahornzweig, auf der Suche nach Alice…“

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      • hinter den Spiegeln (die Fortsetzung zu Alice im Wunderland).

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        • … oder Schwarzen-Neger?, nein der war nicht Alice, sah ihr nichtmal ähnlich. Also Alice; gibt’s nicht auch eine Alice Manson?, nein, das war die Marilyn, die gab es ja auch, aber die sah der Marilyn auch nicht, oder ähnlich. Alice Cooper gab’s. War das nicht einer mit zwei verschiedenen Augen?, also ein Un-Zyklop?, und warum überhaupt Alice mit dem Agehörntengeblattetten?, ah, nischt versteh ich heute wieder.
          *reboot*

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        • Nu, dass dieser Zweig mit aller Macht hinter den Spiegel wollte, und sogar, um das zu bewirken, wochenlangen Hitzestau und nachfolgendes Gewitter heraufbeschworen hat, weil das nur so und nicht anders geht, bei den Zacken der Ahornblätter! Wenn das nicht offensichtlich ist…!

          Wie deutlich noch müsste solches denn sein, dass Du gläubtest, was Du sähest?

          Parbleu! könnt man rufen, und Mille tonnère!

          Und was könnt’s bewirken, wenn doch keiner „die Menschen!“ sagt, was auch?! wenn nicht die Hümmelsmacht der Liebe: Und die muss wegen Alice, wenn man ein an der Spiegeldurchdringung gescheitertes Ahornzweiglein ist, und natürlich nicht Cooper oder Schwarzer…!

          Wie passte nachher das zu dem? Der einen zu viril, vermöge des grammatischen Geschlechtes, dem anderen zwar hinreichend jung, aber vielleicht zu früh reif, da ja schon Früchte tragend…?

          Und beide nie hinter irgend Spiegeln…

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        • Oder wervexele ich jetzt hier? und es wäre das letztere der glitzernde Gary?

          Aber wie auch immer; This is wonderland, Alice there, being searched for!

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  3. Wolfgang Scharff

    @ aurorula a.: „… und ich bleibe dabei: 2003 war es noch heißer, und 1978 wohl auch …“

    Ganz zu schweigen vom heißen Sommer 1976, in dem die Druckfarben schneller vertrockneten als die Hirne der Redakteure:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41237656.html

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    • Jaha, aber 1976 gab’s doch auch diese eine ganz besonders katastrophale Schneekatastrophe in Schleswig-Holstein, die besonders katastrophalisch usf., also da war nur noch Schnee, so weit ich wüsste, aber kein Schleswig mehr, von Holstein ganz zu schweigen.
      Und ja, das warse, die globale Klimavereisung. Hm, oder die globae Klimaverkochung, je nachdem, ob man den Sommer oder den Winter-. Vor 42 Jahren war’s. Seitdem herrscht globales Klimakterium, Tendenz gleichbleibend, aber meist für die Jahreszeit zu laut.

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      • Nein, nein, beides ist Erwärmung, indem der erwarmte Pol seine Kappe bis nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen geschleudert hat, in ein atlantisches Tief hinein aufgrund der polaren Wirbeleweiterung, weil da die Kälte weiter verteilt wurde, der Erwärmung wegen… Und für hier war das dann schon kalt und schneeig, so in der Wirkung; aber allgemein und global.

        Also so.

        Und wenn nun noch der Golfstrom, dann täuscht es noch mehr.

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        • Und die menschengemachte Corioliskraft nebst Klimagase-Präzession (Truuuump!), die auch für ordentlich viel Klimaverbrühung sorgen.

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        • Trump gibt es auch wirklich… Und jetzt hat er mal so eben erlaubt, Neonics, und zwar die besonders üblen drei, auch in Naturschutzgebieten anzuwenden… Die sind hochpersistent und ultragiftig, irreversibel dazu, für alle Articulaten.

          Es gibt eine vernünftige Regel, dass Substanzen von hoher Wirksamkeit eine Halbwertzeit im Boden von höchstens 180 Tagen aufweisen. So kann es zu keiner Anreicherung kommen, Nachgemessen wird das aber nicht, nur abgehakt, das es da steht, in den Genehmigungsunterlagen.

          Beim Nachmessen wurden bis über 1800 Tag gefunden. Das müsste eigentlich belegen, dass die Angabe des Herstellers wissentlich falsch war, die Zulassung also erlogen und erschlichen wurde, Leider hat das nicht zur Folge, dass die dann erlischt.

          Wenn er mein Wohlwollen wollte, wollte ich, er wollte das unterlassen haben.

          Aber wahrscheinlich wollt er gar nicht, sondern haart,

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        • Indem er ja ein Schaf nicht ist.

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          • … hm, keine Ahnung, Clas, da müsst‘ ich mich erst einlesen.
            Übrigens entsprechen Naturschutzgebiete nicht den dortigen Nationalparks, schon wegen der enormen Größe nicht.

            Welchen Sinn hat es, dass Trump dieses Schädlingsbekämpfungsmittel (?) erlauben ließ, weil da Landwirtschaft betrieben wird? Übrigens macht Trump keine Präsidialerlässe, er verachtet das, er überzeugt lieber den Kongress, damit er Gesetze mache.
            a) Landwirtschaft in Nationalparks findet aber nicht statt – –
            b) Und weil ja diese Gebiete deswegen nicht Nationalparks sind: In den USA hat Landwirtschaft einen sehr viel größeren volkswirtschaftlichen Stellenwert als die hiesige. Es ist ja ein riesiges Land mit sehr viel Fläche.

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        • Substanzen, die als einstellige Nanogrammdosen schon töten, recht unspezifisch alle Artikulaten, sollte man nirgends hintun und gar nicht zulassen. Zumal dann nicht, wenn sie hoch persistent sind, systemisch wirken.

          Was jetzt die Übermittler dieser Nachricht mit Naturschutzgebiet meinten, weiß ich nicht,

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          • Artikulaten-. Brachiopoden?

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          • Irgendwas brauchte man ja, nachdem die Gründenker schluckzessive dafür sorgen daß alle sinnvolleren Insektizide verboten wurden und die Zulassung teils nach esoterischen Kriterien erheblich erschwert. Seit dem DDT-Verbot sterben jedes Jahr eine halbe Million mehr Menschen an Malaria; ohne die intensivierte Landwirtschaft würden dreieinhalb Milliarden Menschen verhungern selbst wenn in Ökolandbau alles bepflanzt würde was nicht Eis, Meer oder Wüste ist; durch die Einführung des Biosprits sind schon anderthalb Millionen Menschen verhungert, … Naturromantiker sind Schlächter mit reinem Gewissen. Die Bienen haben sie anscheinend auch auf selbigem, wenn der Landwirtschaft sonst nix mehr bleibt (Gentechnik?). Ich bin sowieso dafür daß wesentlich mehr Fachleute und wesentlich weniger Idealisten an den Zulassunngskriterien schreiben. Mehr Imker und Landwirte – und weniger Lehrer und Anthroposophen, sozusagen.

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        • Gemeint sind die nicht, die Brachypoden, aber sie haben halt wohl den selben Acetylcholinrezeptor, und wenn der blockiert wird, durch eine Substanz, die da nicht mehr abgeht… Dann geht es nur noch um die Frage, ob die ihre Nervenverbindungen selber bräuchten, für irgendwas. Je komplexer das notwendige Verhalten, desto anfälliger gegen störende Dauerreize.

          Deswegen ist Daphne auch eher ungeeignet, um neurotoxische insektizide Einträge in Gewässer zu bewerten: hüpfen und strudeln ist eher unterkomplex. Mückenlarven sind da als Zielorganismen auch eher schwer zu treffen.

          Gegen DDT spricht weiterhin die hohe Persistenz und die Anreicherung in der Nahrungskette.

          Gegen Malaria hülfe eine geordnete Wasserwirtschaft weit nachhaltiger: So ist sie aus den Tibersümpfen verschwunden. Die Mücken werden gegen DDT resistent. Kein Sumpf dagegen: Da fehlt denen das Brutbiotop. Und Netze und Repellentien: Dann kommen sie nicht mehr an ihr Futter.

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          • … aber welche sind denn dann die Artikulaten-?, die von diesem bestimmten Schädlingsbekämpfungsmittel leider doch geschädigt werden?

            – Ja, zu Goethens Zeiten war die gesamte römische Campagna ein Sumpfgebiet, in dem die Malaria horrsch. Das Meiste hat erst das vereinigte Italien nach 1861 trockengelegt

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        • Alles, was auf so Flächen oder in der Entwässerungslinie so artikuliert, und eigentlich in the war on pests non-target ist. Vom Regenwurm über Collembolen bis zu Laufkäferlarven und Bienen sind allerhand Nützlinge dabei, die kollateral mit erledigt werden. Deutlich weniger.

          Andere wären, zum Beispiel Stallfliegen, die etwa von Schwalben gefressen würden.

          Weg, als Nahrungsgrundlage betrachtet.

          In den Gewässern larvieren Köcherfliegen, Zuckmücken, Libellen…alle viel empfindlicher als Wasserflöhe, die jedoch auch. Die sind Nahrungsgrundlage für Fische, die Imagines auch etwa für Schwalben.

          Vor dem Verbot für 3 Neonicotinoide haben die, aus Mangel und Not, meine Bienen bejagd. Sowohl hier, als auch im Moor, wo sie von ihren Nestern ein bis zwei Kilometer fliegen mussten. Ihnen gegönnt, obwohl ich nicht einsehe, mit meinen Tieren den Schaden, den andere anrichten, zu ersetzen.

          Ach, und naturgemäß ist es noch komplexer: Im Grünland wird heute, vermöge des Simplex, alles bekämpft, was 2 Keimblätter hat, und wegen der Düngeverordnung und der als solcher ja nun mal angefallenen Gülle und der Gärreste auch, sind nun so Leute wie Klee nicht mehr erwünschte Stickstoffsammler, sondern als solche betrieblich schädlich… Kollateral… Damit fehlt dann etwaigen Wildbienen die Nahrungsgrundlage, woraufhin sie von einem Startup gezüchtet werden und verkauft und ergo als viel effektiver und besserer angepriesen und die Honigbiene bezichtigt, denen ja das Futter wegzufressen und gar nicht effektiv zu bestäuben.

          Gezüchtet? Sagen die ja, aber etwa fern in der Türkei hört man, es würden da Hummelköniginnen wegefangen…

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          • Weia. Das kommt davon wenn man nicht auf die Fachleute hört, sondern auf die Betriebswirte.

            Und so ein Geflatterter hat natürlich Hunger – auf der Seite einer Auffangstation für Vogelküken (ich bin da vorbeigesurft weil ich eine Krähe malen wollte und schauen wie ihre Füße ausgucken, wie ein Huhn oder wie eine Eule – da hatte ich ein Kähenfoto gesucht und bin da gelandet und hab mich festgelesen) habe ich gelesen, daß ein Vogelküken tagsüber so etwa alle halbe Stunde etwas zu picken braucht (mehr, wenn es eine Krähe ist; und auch die fressen als junge Küken viele Insekten). Nun lass das en Gelege mit mehreren Küken sein, und die Altvögel brauchen ja auch was zu schnabeln, dann mehrere Nester nebeneinander – und der Stall ist fliegenfrei. Weshalb die Mauersegler (vielleicht waren das auch andere Schwalben?) bei den Milchbauern die ich kannte immer sehr beliebt waren. Nicht nur deshalb – jedenfalls wurden da mit großem Aufwand die Nistkästen katzensicher gemacht (wo kann Miez noch aufs Dach steigen…).

            Betriebswirte und ihre Kalkulationen haben jedenfalls durch Sparmaßnahmen schon Schiffe versenkt, hat mir ein befreundeter Physiker erzählt. So ein Schiff ist nebenbei eine Batterie (zwei Metallteile unterschiedlicher Metalle in Salzwasser, unterwasser getrennt und oberhalb verbunden; heißt eins rostet weg und produziert damit Energie in Form von Strom, so funktioniert die). Die Ströme zwischen Eisenschiff und Verzinkung sind alle kurzgeschlossen, aber um das Schiff sehr schnell durchzurosten reichts allemal. Weshalb irgendwo ein sonst nutzloses Metallteil hängt (aus welchem Metall habe ich vergessen, so auswendig kann ich die Spannungsreihe nicht mehr) – nur um statt des Schiffs durchzurosten. Wozu das gut ist sieht man ihm aber ohne Fachwissen nicht an – es sieht komplett nutzlos aus – und so wurde nicht nachgefragt, sondern wegrationalisiert. Blubb.

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          • Die letzten drei Beiträge zu Bienengiften bringe ich als eigenes Thema raus 🙂

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        • Schwalbennester im Stall sind Rauchschwalben, in aller Regel. Mehlschwalben und Mauersegler außen am Gebäude, Mehlschwalben angebaut aus Lehm und Mauersegler in Nischen und auf geschützten Gesimsen.

          Und Betriebswirte sind ein weites Feld, steinig dazu.

          Dass aber ein Schiffbauingenieur sich den Korrosionsschutzgnöpel, also die Opferanode, wegrationalisieren ließe, ist ja kaum zu glauben… Das Ding, also sein Vorhandensein, müsste doch Gegenstand einer technischen Prüfung sein, auf Seetauglichkeit, die doch auch bei Schiffen…? Nein…?

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          • Die Schwalbennester waren nicht im Stall, nur die Schwalben sind da ein und aus geflogen, um Gesummse zum Essen zu fangen. Zu diesem Hof gehörte eine Pension, die vier Stockwerke und noch einen spitzen Dachbodengiebel drüber hatte. An diesem Giebel, ganz da hoch oben, waren allerlei Verzierungen – und mittendrin die Vogelnester. Als Kind konnte ich diese Schwalben also nie aus der Nähe sehen: im Stall waren sie viel zu schnell vorbeigeflogen, und im Nest waren sie viel zu hoch oben. Ich habe immer nur mitgeholfen Katzensperren zu basteln und an Bäumen und Regenrinnen anzubringen. Wahrscheinlich waren es also Mehlschwalben: mit dem Fernglas konnte man sehen, daß da Nester dazwischen sind, zwischen dem Dekogedöns – wahrscheinlich geklebt?

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        • Ja, Mehlschwalben, denke ich, und die Nester aus Lehm dahingeklebt.

          Lehmmangel ist übrigens auch ein Grund für deren Rückgang. Wo es wenig davon gibt, sammelt der sich in durchfahrenen Pfützen, in dünner Schicht, weil Sand schneller wieder absinkt als Schluff und der schneller als Ton und Humus. So kann man dann als Schwalbe beim Eintrocknen der Pfütze Baustoff abbauen. Wenn der zu sandig wird, hält es nicht… Die Befestigung der Hofplätze und landwirtschaftlichen Wege mindert die Zahl der schälbischen Lehmgruben deutlich. Sandige Gegenden sind für die dann ungeeignet.

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